HEADSHAKING THERAPIE

Das Thema Headshaking ist leider eines der Krankheitsbilder, welches enorm missverstanden und leider auch noch sehr viel Forschungspotetial hat. Die Symptome sind oft nicht als Ursache zu sehen und werden fälschlicherweise jedoch immer wieder als eine Solche dargestellt. Der Unterschied zwischen Kopfschütteln als Abwehrreaktion auf ein Symptom und dem ideopathischen Headshaken bedarf erstmalig aufwändiger Diagnostik.

Meist sind die Trigger wie zb. Wind, Regen, Schnee, Sonne, Fliegen, Pollen nur „der Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt“.

Die bekanntesten Reaktionen sind neben dem unwillkürlichen Kopfschlagen Symptome wie heftiges Abschnauben, die Nase über den Boden schleifen lassen, stark tränende Augen, Augenlidzittern, starkes Nase kräuseln und allgemein überempfindliche Stellen am Kopf. 

In meiner Arbeit als Therapeutin und während der Sattelpasskontrollen sind mir einige Punkte aufgefallen die die Theorie von Markus Scheibenpflung bestätigen. Seine Theorie ist, dass aufgrund des falschen Ablaufs der Bewegung bzw. einer Fehlhaltung, der Trapezmuskel, dessen Spannungszustand, Druck und Zugzustand, den Trigeminus überreaktiv machen. Die diversen Auslöser (Auslöser sind nicht die Ursache) für das shaken beruhen seiner Meinung nach auf einer Überreaktion dieses Nervs, wodurch es zu den unterschiedlichen Auslösern kommt.

Oft konnte ich bei Headshakern eine eindeutige Korrelation zwischen der Druckdolenz auf den Trapezmuskel und der Reizreaktion des Headshakens feststellen. Sprich ein unpassender Sattel, eine muskuläre Fehlhaltung oder Verklebung und Verspannung in dem Bereich. Die Rumpftragemuskulatur war abgesackt und ein Aufwölben viel ausnahmslos allen mir bekannten Headshakern schwer. Solange der Trapezmuskel nicht ins Loslassen kommt war das headshaken weiterhin vorhanden.

Mit einer Bewegungsumstellung in biomechanisch korrektem Fluss verbessert sich das headshaken. In Kombination mit der physiotherapeutischen Unterstützung der Muskulatur und Strukturen, sowie eines passenden Sattels und Zaums sehe ich die Unterschiede zum Heilungserfolg in der Therapie für Headshaker enorm.

Das Thema Headshaking aus persönlichem Hintergrund heraus motiviert mit Tierarzt Markus Scheibenpflug zu arbeiten. Er ist spezialisiert in dem Bereich und einer der wenigen Fachleute der sich dem Thema verschrieben hat und dieses vor allem aus biomechanischem Aspekt sieht und erfolgreich therapiert. Es finden 3.Mal jährlich Lehrgänge mit ihm hier auf dem Anwesen statt. In der täglichen Arbeit mit Headshaking Therapiepferden werden die bewegungswissenschaftlichen Grundsätze von Tierarzt Markus Scheibenpflug (https://equinelibrium.ch/) berücksichtigt. 

Bei Beginn des Trainings steht das Erlernen und Halten der positiven Grundspannung (Spannsägenkostruktion) im Vordergrund. Hierbei wird auf das Zusammenspiel von Hinterhand und Rumpfträgern geachtet und dem Pferd den entsprechenden Bewegungsablauf vermittelt. 

Die Umstellung des Reiters in Bezug auf Sitz, Körperspannung und Flexibilität ist unabdingbar und muss in der Therapie mit einkalkuliert werden.